Eine großangelegte Schadstoffübung ging am 14.04.2018 in Hohenau über die Bühne, an der neben dem Schadstoffzug des Bezirkes auch Feuerwehren aus der Slowakei und der Tschechischen Republik teilnahmen.
Drei verschiedene Übungsszenarien galt es zu bewältigen.
Nach der Begrüßung durch Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker und einer kurzen Vorstellung der Übungsbeobachter und der Delegation aus den beiden Nachbarländern, erfolgte um 09:00 Uhr die Alarmierung der FF-Hohenau zu einem Schadstoffeinsatz auf dem Gelände neben dem Sportplatz. Einsatzleiter Philipp Kuril, Kommandant der FF-Hohenau, erkundete nach dem Einreffen die Lage und ließ die Menschenrettung zweier Personen aus dem Gefahrenbereich unter schwerem Atemschutz durchführen.
Weiters wurden die Schadstoffeinheiten aus dem Bezirk sowie den Nachbarländern nachalarmiert. Neben der Einsatzleitstelle Hohenau wurde ein Einsatzleitfahrzeug aus der Slowakei in Stellung gebracht, welches von Vertretern der einzelnen Schadstoffzüge besetzt wurde.
Den Einsatzabschnitt "LKW" übernahmen die Slowakischen Einheiten, die den Auftrag hattten, die Behälter abzudichten, den ausgeflossenen Schadstoff aufzufangen, bzw eine weitere Ausbreitung zu verhindern und Messungen der ausgeflossenen Substanzen durchzuführen.
Ähnlich der Auftrag für die österreichischen Einheiten, auch diese mussten die "beschädigten" Behälter abdichten, eine Ausbreitung verhindern, sowie Messungen durchführen. Übungsobjekt war ein Traktor mit Anhänger, auf dem sich die Behälter mit gefährlichen Stoffen befanden. Auch ein Dekontaminationsplatz wurde errichtet, wo die Schutzanzüge gereinigt wurden.
Für das dritte Szenario wurde eine Strahlenschutzgruppe aus Tschechien angefordert. Radioaktive Stoffe in verschiedenen Behältnissen, waren bei einem PKW Unfall ausgetreten, die Tschechischen Profis führten genaue Messungen durch, wobei ein mobiles Schadstofflabor zur Verfügung stand.
Die gemeinsame, grenzüberschreitende Übung fand bei allen Beteiligten großen Anklang. Was vor vielen Jahren in Zeiten des Eisernen Vorhangs als undenkbar erschien, ist heute möglich. Zahlreiche Übungsbeobachter aus dem Bezirk, wie Mag. Andrea Perschl von der Wasserbauabteilung der NÖ Landesregierung, Stefan Loibl von der BH, Abteilungsinspektor Leo Tous, Bürgermeister Robert Freitag, sowie Funktionäre des Bezirkes und der Abschnitte überzeugten sich vom Können der Schadstoffzüge aus dem In- und Ausland. Aus der Tschechei war Oberst Ing. Mojmir Richtr angereist, aus der Slowakei Major Ing. Juraj Klatik, mit dabei zahlreiche Übungsbeobachter aus Politik und Feuerwehrwesen beider Länder.
Lobende Worte gab es bei der anschließenden Übungsbesprechung im Feuerwehrhaus an BSB Viktor Böhm und die FF-Hohenau unter der Führung von HBI Philipp Kuril für die Ausarbeitung und Durchführung der Übung, sowie an alle beteiligten Schadstoffeinheiten. Da im Ernstfall Schadstoffe nicht vor "Grenzen" halt machen, ist es wichtig auch für länderübergreifende Szenarien gewappnet zu sein und das gelingt nur durch gemeinsame Übungen und gemeinsames Handeln!